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Die Antiklinale (Der geologische Sattel) am Schladter Brücke (D)Die gefalteten Felsen mit der Antiklinale der Schladter Brücke finden wir in der Eifel in Deutschland im Bundesland Rheinland-Pfalz. Wir sehen sie entlang der L60 von Großlittgen in Richtung Schladt. Von dieser Straße führt kurz vor der Brücke über die Lieser ein Weg zu einem Parkplatz bei diesen Felsen (Abbildung 1).
Die Felsen am Schladter Brücke stammen aus dem Emsium (vor 407 – 398 Millionen Jahren). Das ist eine Stufe aus dem Unterdevon (Abbildung 2). Die Eifel war damals Teil eines riesigen Sedimentationsbeckens, in dem sich ein Meer befand. Durch die kontinuierliche Senkung des Sedimentationsgebiets wurde im Laufe des Unterdevons ein dickes Sedimentationspaket (vor allem Sand und Ton) abgelagert. Dieser Sand und Ton verfestigte sich später zu Sandstein/Quarzit und Schiefer. Durch die Kollision der Urkontinente Laurussia und Gondwanaland wurden danach ganze Gesteinspakete – einschließlich der hier genannten Sandstein/Quarzit und Schiefer – zusammengepresst und kam es zur Gebirgsbildung. Durch das Zusammenpressen entstanden an mehreren Stellen schöne Felsfalten.
Die Orogenese, worüber wir hier sprechen, ist als Variszische Orogenese (Gebirgsbildung) bekannt. Diese Orogenese fand vor etwa 390 bis 300 Millionen Jahren statt. Die Eifel wurde damals zu einem Gebirge aufgehoben (gefaltet). Bei der Antiklinale der Schladter Brücke (Abbildung 3) haben wir eine gute Gelegenheit, die Verformungen des Gesteins aus der Nähe und im Detail zu betrachten. Die schon zuvor erwähnten gefalteten Bänke aus Sandstein/Quarzit werden hier abgewechselt mit Bänken aus gefaltetem Schiefer. Sandstein/Quarzit ist spröder als der ‚flexiblere‘ Schiefer. Dadurch brechen die Bänke aus Sandstein/Quarzit (Abbildung 4) schneller als die Schieferbänke, die eher wie Modelliermasse reagieren und sich beim Falten erst plastisch verformen um dann mit zunehmendem Druck weiter zu spalten (Blättertextur, Abbildung 4).
Weitere schöne Beispiele von antiklinale Strukturen, die ebenfalls auf dieser Webseite besprochen werden, sind die Teufelsley in Kalltall (Deutschland), die Antiklinale von Durbuy und die Antiklinale von Wavreille (beide in Belgien). Verwendete Literatur • Wilhelm Meyer, Geologie der Eifel, E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller, Stuttgart 1994. • Elisabeth Rieder, GEO-Begleiter Vulkaneifel, Vulkaneifel Touristik & Werbung GmbH, Daun 1998. • GEO-Route Informationstafel beim Aufschluß ‘Schladter Brücke‘ Stand im September 2012 Die Ortsbeschreibung ist eine
Momentaufnahme. Es ist möglich, daß die Situation
und das Erscheinungsbild an einem späteren Zeitpunkt nicht
mehr dieselben sind. Betrachten Sie die Ortsbeschreibung daher als eine
Richtlinie, die sich mehr oder weniger stark verändert haben
kann. Prüfen Sie zuvor anhand von Karten, ob die beschriebene
Situation der Realität entspricht Text und Tabelle: Jan Weertz
Fotos: Jan und Els Weertz |
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