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Die Antiklinale (der geologische Sattel) von Durbuy (B)

Die Antiklinale von Durbuy wird auch wohl (auf französisch) Anticlinal d'Omalius oder Roche de la Falize (Abbildung 1) genannt. Wir finden sie im Zentrum von Durbuy bei der Avenue Hubert Philippart. Sie besteht aus Gesteinen aus dem Frasnium. Das Frasnium (Abbildung 4) ist die untere Stufe des Oberdevons (382 bis 372 Millionen Jahren alt).

Antiklinale Durbuy
Abbildung 1. Die Antiklinale von Durbuy. Hier sehen wir nicht nur eine Faltung des Gesteins, sondern auch eine Verschiebung. Eine Verschiebung ist eine geologische Verwerfung. Ein Teil der Ablagerungen hat sich hier im Vergleich zu einem anderen Teil nach oben verschoben.

Damals war das Gebiet, wo sich jetzt Durbuy befindet, Teil eines warmen Meeres. Auf dem Kontinentalsockel sorgten damals riffbildende Organismen wie Stromatophoren und Korallen für die Anwesenheit von Korallenriffen. Diese Organismen lebten vor allem auf der Seite des offenen Meeres. Da bildeten sie ein Barriereriff. Durch diese Barriere wurde das Wasser (Lagune) des Kontinentalsockels vom Wasser des offenen (tieferen) Meeres getrennt. Dadurch verarmte die Fauna in der Lagune und wurde feinen Kalkschlamm sedimentiert. Aber diese Bedingungen könnten sich zum Beispiel durch Landsenkungen oder Klimabedingungen ändern, wodurch das offene Meer wieder mit dem Wasser der Lagune in Kontakt kam (Abbildung 2). Das bedeutete dann wieder eine Chance für die riffbildenden Organismen. Da sich Perioden, in denen die Lagune vom offenen Meer getrennt war, mit Perioden abwechselten, in denen das Meer Zugang hatte, entstand ein Wechsel von Kalkschlammablagerungen mit Riffen. Im Laufe der Erdgeschichte versteinerte das Ganze, wodurch wir heute dünne kalkhaltige Tonschichten zwischen dickeren grauschwarzen Kalksteinschichten finden (Abbildung 3). Im Laufe der Zeit kam ist die Mitte der Antiklinale stark dolomitisiert.

Antikline Durbuy
Abbildung 2. Schematischer Überblick (Querschnitt) eines Riffs mit dahinterliegender Lagune. Das Wasser des Kontinentalsockels (Lagune) ist hier vom Wasser des offenen Meeres getrennt. Aber die Bedingungen könnten sich ändern wodurch das Wasser des offenen Meeres erneut mit dem Wasser der Lagune in Kontakt kam. Weitere Erläuterungen finden Sie im Text dieses Artikels.

Zur Zeit der Entstehung der Gesteine aus dem Frasnium in der Nähe des heutigen Durbuy, kollidierten die Urkontinente Laurussia und Gondwanaland. Dabei wurden ganze Gesteinspakete zusammengepreßt und kam es zur Gebirgsbildung. Durch das Zusammenpressen entstanden an mehreren Stellen schöne Felsfalten. Die Antiklinale von Durbuy ist ein gutes Beispiel (Abbildung 1).

anticline Durbuy Einteilung des Devon
Abbildung 3. Aufgrund der sich ändernden Ablagerungsbedingungen ist an der Antiklinale von Durbuy ein Wechsel dünner kalkhaltige Tonschichten (gelbe Pfeile) zwischen dickeren grauschwarzen Kalksteinschichten zu erkennen. Abbildung 4. Einteilung des Devon

Die Orogenese, worüber wir hier sprechen, ist als Variszische Orogenese (Gebirgsbildung) bekannt. Diese Orogenese fand vor etwa 390 bis 300 Millionen Jahren statt. Die Ardennen, wozu die Gegend um Durbuy gehört, wurden damals zu einem Gebirge aufgehoben (gefaltet).

Weitere schöne Beispiele von antiklinalen Strukturen, die ebenfalls auf dieser Webseite besprochen werden, sind die Teufelsley im Kalltall , die Antiklinale am Schladter Brücke (beide in Deutschland) und die Antiklinale von Wavreille (Belgien).

Verwendete Literatur

• Léon Dejonghe und Florence Jumeau , Les plus beaux Rochers de Wallonie (Geologie und Petite histoire ), Service Géologique de Belgique , Brüssel 2007 

• Webseite geologie.wallonie.be (Service géologique de Wallonie )

• Webseite geoparcfamenneardenne.be (in französischer Sprache; diese Seite kann auch in englischer, deutscher und niederländischer Sprache hervorgerufen werden.) 

• Webseite Wikipedia: Durbuy Anticline (niederländische Version vom 6. Mai 2023) 

• Hans J. Jungheim , Kapitel 7 (Riffe) von Die Eifel (Erdgeschichte Fossilien Lebensbilder), Goldschneck Verlag, Korb 1996.

Die Ortsbeschreibung (2023) ist eine Momentaufnahme. Es ist möglich, daß die Situation und das Erscheinungsbild an einem späteren Zeitpunkt nicht mehr dieselben sind. Betrachten Sie die Ortsbeschreibung daher als eine Richtlinie, die sich mehr oder weniger stark verändert haben kann. Prüfen Sie zuvor anhand von Karten, ob die beschriebene Situation der Realität entspricht.

Text, erklärende Zeignung und Tabelle: Jan Weertz
Fotos: Jan und Els Weertz
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