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Schlackenkegel, eine viel vorkommende Form von Vulkanen

Die meisten Menschen denken bei einem Vulkan an einen Schlackenkegel oder Sinterkegel. Wie der Name schon sagt, sind sie kegelförmig. Ihre relativ gleichmäβige Form ist an der Obenseite geköpft und kraterförmig.

Schlackenkegel auf Island
Abbildung 1. Schlackenkegel auf Island

Schlackenkegel finden wir häufig in Vulkangebieten auf der ganzen Welt. Eigentlich sind es relativ einfache Vulkanformen die im allgemeinen aus Lavafragmenten allerhand Gröβen aufgebaut werden, die durch einen Vulkanschlot hinausgeschleudert werden. Das hinausgeschleuderte Material besteht aus Aschen, Lapilli, Schlacken (oder Sintern) und Bomben. Wir reden von Asche wenn die Einzelteilchen kleiner sind als 2 Millimeter. Runde und elliptische Teilchen von 2 bis 64 Millimeter kennen wir als Lapilli. Sind sie gröβer als 64 Millimeter, dann nennen wir sie vulkanische Bomben. Lapilli und Bomben entstehen wenn hinausgeschleuderte Lavafragmente während ihrer Reise durch die Luft rund oder elliptisch werden und insofern abkühlen, daβ sie bei ihrem Einschlag schon ziemlich erhärtet sind. Schlacken bestehen aus Lava die durch die Gasen darin zerfetzt werden. Die auf diese Weise entstanden Lavafragmente werden bizarr von Form während ihrer Reise durch die Luft und sie sind bei ihrem Einschlag auch schon ziemlich erhärtet. Wenn diese Lavafragmente kleiner als 64 Millimeter sind, dann reden wir von Lapillischlacken. All dieses Material können wir in oft gut geschichteten Ablagerungen eines Schlackenkegels zurückfinden.

Vulkanische Gesteine Schlackenkegel
Abbildung 2. Lapilli (links und Mitte) und eine vulkanische Bombe (rechts). Die Stecknadel ist 3 cm lang.
Vulkanische Gesteine Schlackenkegel
Abbildung 3. Blick im Innersten vulkanischer Bomben (links und Mitte) und eine Blumenkohlbombe (rechts).
Vulkanische Gesteine Schlackenkegel
Abbildung 4. Eine Schlacke (links) und Lapillischlacken (Mitte und rechts).
Vulkanische Gesteine Schlackenkegel
Abbildung 5. Eine Mischung von Asche und Lapillischlacken (links und Mitte). Verschmolzene Lapilli und Lapillischlacken (rechts).
Vulkanische Gesteine Schlackenkegel
Abbildung 6. Verschmolzene Lapillischlacken (links), verkittetes vulkanisches Material (Mitte) und Buntsandsteinstückchen aus dem Untergrund mit einer Jacke von vulkanischem Gestein (rechts).

Schlackenkegel können auch Lavaströme produzieren. Das Magma flieβt dann hinaus.

Lavastrom auf Island
Abbildung 7. Ein Lavastrom (schwarz) auf Island

Schlackenkegel brauchen oft nicht viel Zeit um zu Entstehen. Meistens endet die vulkanische Tätigkeit dieser Vulkansorte wieder schnell. Für ungefähr die Hälfte ist es nach einem Monat schon wieder vorbei. Für die Mehrheit hört es nach einem Jahr auf. Die finale Höhe liegt dann zwischen 50 und 200 Meter und der Durchschnitt zwischen 50 und 600 Meter. Ein kleines Teil der Schlackenkegel kann aber viele Jahre aktiv sein. Im Laufe der Zeit hat man in der Eifel ziemlich viele Schlackenkegel für die Gewinnung von vulkanischem Material abgegraben. Man kann sie deshalb gut untersuchen. Es stellte sich heraus, daβ Eruptionsphasen Hunderte bis Tausende Jahre auseinander liegen können. Bei Untersuchungen von Schlackenkegeln in der Eifel hat man noch etwas anderes entdeckt. Vor der Bildung des eigentlichen Schlackenkegels gab es oft ein Maarstadium indem aufsteigendes Magma in Verbindung kam mit aufsteigendes Grund- oder Oberflächewasser. Hierdurch entstanden riesige Explosionen. Siehe auch: Maare.

Der Eppelsberg, ein Schlackenkegel in der Eifel
Abbildung 8. Deutliche Schichtung in dem abgegraben Schlackenkegel des Eppelbergs in der Eifel (Iinks und Mitte). Das vulkanische Material des Vulkans wird nach Gröβe sortiert und für mehrere Zwecke benützt (rechts).

Schlackenkegel findet man oft in Gruppen. Sie bilden vollständige Vulkanfelder. Gute Beispiele in Europa sind die Vulkanfelder der Eifel und die Chaîne des Puys in der Auvergne in Frankreich.

Schlackenkegel in der Eifel
Abbildung 9. Schlackenkegel in der Eifel

Text: Jan Weertz
Fotos: Jan und Els Weertz
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