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Vulkanismus in der Eifel (Deutschland)

Bereits im Tertiär lernte die Eifel den Vulkanismus kennen. Die Vulkanen des Tertiärs befinden sich hauptsächlich in der Hocheifel, etwa im Bereich zwischen Adenau und Kelberg. Später, im Quartär, entstand neuer Vulkanismus in der Eifel. Dieser neue Vulkanismus konzentrierte sich in zwei Gebiete. Das eine Gebiet befindet sich in der Westeifel, zwischen Bad Bertrich im Südosten und Ormont im Nordwesten. Das andere Gebiet liegt in der Osteifel und der Laacher See bildet ungefähr das Zentrum.

Der Eifelvulkanismus ist einigermaßen eine fremde Ente im Loch. Meistens tritt nämlich der Vulkanismus am Rande der tektonischen Platten auf. Weniger allgemein ist der sogenannte 'Hotspot'-Vulkanismus. Wir finden diesen Vulkanismus an Stellen wo ein Magmaplume aus dem Erdmantel die Oberfläche erreicht. Bekannte Orte wo dieser Vulkanismus heute auftritt, sind z.B. die Hawaii- und die Kanarischen Inseln. Auch der Eifelvulkanismus verdankt seine Entstehung einem Hotspot.

Wir zeigen hier die Vielfalt an vulkanischen Phänomenen in der Eifel. Wir starten bei den Maaren der Westeifel. Wenn Magma im Untergrund mit Wasser in Kontakt kommt, ereignet sich eine gewaltige Explosion. Hierdurch entsteht ein Krater. Derartige Kraters können sich mit Wasser füllen. Bekannte Beispiele von wassergefüllten Maaren sind das Schalkenmehrener Maar, das Weinfelder Maar und das Pulvermaar. Sie liegen alle drei in der Nähe von Daun. Ein ander wassergefülltes Maar ist das Meerfelder Maar in der Nähe von Meerfeld.

Meerfelder Maar Kohlendioxid Steinborn
Abbildung 1. Das Meerfelder Maar (links) und Kohlendioxid-Austritt in Steinborn (in der Mitte und rechts).

Kohlendioxid-Austritte haben auch mit dem Vulkanismus in der Tiefe zu tun. Wir können solch einen Austritt zum Beispiel bei der Steinborner Quelle in Steinborn beobachten. Steinborn liegt etwa drei Kilometer nordwestlich von Daun.

An mehreren Stellen in der Eifel wurde in der Vergangenheit Basalt abgebaut. Wenn Basalt bei seiner Entstehung schnell abkühlt, schrumpft er. Und so kann er die Form von Säulen annehmen. Das kann man beispielsweise bei Grube 'Am Lier' in Hillesheim sehen. Leider sind die Säulen jedes Jahr weniger gut zu sehen weil das Gebüsch immer dicker wird. 

Grube Am Lier Hillesheim
Abbildung 2. Grube 'Am Lier' in Hillesheim im Jahr 2002 (links) und im Jahr 2010 (rechts).

Bei Bad Bertrich finden wir auch solche Säule, die haben aber eine besondere Form. Die Abkühlung hat hier so schnell stattgefunden, daß die Lava nicht nur senkrechte sondern auch waagerechte Schrumpfrisse hat. So bildeten sich eine Art vieleckiger Scheiben die durch die Verwitterung Käsen ähneln. Wir finden sie in Bad Bertrich bei der Käsegrotte.

Käsegrotte Bad Bertrich Eifel

Abbildung 3. Die 'Käsegrotte' bei Bad Bertrich.

In der Osteifel gibt es einige große Calderen. Diese sind entstanden als während vulkanischer Eruptionen die Magmakammer sich in der Tiefe leerte. Später sank das Dach ein. Eine solcher Calderen ist der wassergefüllte Laacher See. Wir können diesen See gut beobachten wenn wir den Lydiaturm besteigen. Dieser Turm liegt hinter dem Hotel Restaurant Waldfrieden. Im Laacher See können wir wieder Kohlendioxid-Austritte beobachten.

Laacher See Lydiaturm Osteifel Kohlendioxid
Abbildung 4. Der Laacher See (links) beobachtet vom Lydiaturm (in der Mitte) und  Kohlendioxid-Austritt im Laacher See (rechts).

An einigen Stellen in der Osteifel wurde Bimsstein abgebaut, unter anderem für die Herstellung von Scheuermitteln. Bimsstein ist ein vulkanisches Produkt das durch die vielen Löcher so leicht ist, daß es oft auf dem Wasser treiben kann. Später sind die abgegrabenen Bimsfelder zum Acker geworden. Diese liegen etwas tiefer. Die Bimswände am Rande der Äcker sehen wie hellfarbige Streifen aus. Wir finden sie z.B. bei Nickenich und Eich.

Bimsfelder Nickenich Eifel

Abbildung 5. Die abgegrabenen Bimsfelder bei Nickenich und Eich.

Während Vulkaneruptionen können Glutlawinen entstehen, die aus Gas und Ascheteilchen bestehen. Sie sind mehrere hundert Grade heiß und entfernen sich mit großer Geschwindigkeit vom Vulkan. Solche Glutlawinen haben eine verheerende und tödliche Wirkung auf ihre Umgebung. Die Ablagerungen dieser Glutlawinen finden wir häufig in der Osteifel, z.B. in der Wolfsschlucht bei Wassenach und im Brohltal zwischen Brohl-Lützing und Burgbrohl.

Trasshöhlen Glutlawinen Brohltal

Abbildung 6. Trasshöhlen in Ablagerungen von Glutlawinen im Brohltal.

In der Eifel gibt es unzählige Stellen die interessant sind wenn man Näheres über den Eifelvulkanismus wissen will. Die örtlichen Verkehrsämter und Museen können dabei behilflich sein. 

Text: Jan Weertz
Fotos: Jan und Els Weertz
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