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Megalithen (Menhire, Dolmen und dergleichen) in BelgienKLICKEN SIE HIER FÜR ALLGEMEINE INFORMATIONEN ÜBER MEGALITHEN Megalithen bei Wéris Die megalithischen Monumente von Belgien sind insbesondere um Wéris und Oppagne in der Provinz Luxembourg konzentriert. Die Steine dieser Megalithen bestehen alle aus einem Konglomerat (Puddingstein) der in der Nähe gefunden wird. Nordwestlich von Wéris liegt an der Rue des Dolmens (man könnte das übersetzen als Straße der Dolmen) das Dolmen von Wéris, auch Nördliches Dolmen (Dolmen Nord) genannt. Das ungefähr 5000 Jahre alte Dolmen gehört zur Seine-Oisne-Marne-Kultur. Es ist nahezu elf Meter lang, ungefähr fünf Meter breit und etwa zwei Meter hoch. Der Eingang liegt Richtung Nordosten wo in den Schlusstein ein Loch gemacht ist, das wohl als Seelenloch angedeutet wird. Solche Seelenlöcher findet man öfter bei megalithischen Gräbern. Man denkt daß diese Löcher dazu dienen um die Seele des Verstorbenen entkommen zu lassen. Der größte Deckstein dieses megalithischen Grabes wiegt ungefähr 30.000 Kilogramm. Bei dem Grab liegen auch einige Menhire die aus dem Weideland in der Umgebung hierher transportiert sind, weil sie die Bauern hinderten.
In Luftlinie ungefähr 1100 Meter weiter nach dem Südwesten steht entlang die Straße der Menhir Danthine oder Langer Stein (Longue Pierre). Dieser Menhir ist ungefähr 3,60 Meter hoch und er wiegt etwa 8000 Kilogramm. Seinen Namen dankt er der Archäologe Hélène Danthine die ihn in den vierziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts ungefähr 130 Meter weiter fand als der örtliche Klassenlehrer Robert Lallemand sie darauf aufmerksam machte. Ebenso wie die zwei Menhire beim Dolmen von Wéris ist dieser Menhir von seinem ursprünglichen Standort weggeholt, weil er den Benutzer des Ackers hinderte. Noch einige hunderte Meter weiter im Südwesten liegt in einer Baumgruppe das Dolmen von Oppagne oder Südliches Dolmen. Es wurde am Ende der achtziger Jahre des neunzehnten Jahrhunderts entdeckt. In den Schlusstein am Eingang ist ein bogenförmiges Loch gemacht. Man sagt, daß dieses Loch vielleicht dazu diente um die Toten in die Grabkammer zu bringen. Wir meinen aber, daß das Loch dazu etwas zu klein ist. Könnte es ein Seelenloch sein? In dieser Grabkammer hat man unter anderem die Überreste von mindestens zehn Personen gefunden die man hier damals begraben hat. Neben der Baumgruppe bei dem Dolmen von Oppagne stehen fünf Menhire. Drei dieser Menhire waren schon am Ende des neunzehnten Jahrhunderts bekannt. Die anderen zwei Menhire wurden während der Ausgrabung von 1986 entdeckt.
Noch etwas weiter südwestlich liegen in einem Weideland entlang die Rue Soussy die drei Menhire von Oppagne. Einer dieser Menhire ist früher in zwei Stücke gebrochen. Man kann gut sehen wo diese Stücke wieder aufeinandergesetzt sind. Die drei Steine stehen unter einem Pflaumenbaum. Im Volksglauben denkt man, daß dieser Baum eine heilkräftige Wirkung hat: es ist ein sogenannter Lumpenbaum. An solche Bäume befestigt man ein Stückchen von der Kleidung eines Kranken. Dadurch sollte die Fieber oder Krankheit auf den Baum übertragen werden. Bemerkenswert ist daß während eines Besuches am Ort 1985 keine Lumpen im Baum hingen. Vielleicht ist dieser Brauch hier noch nicht so alt.
Menhire anderswo in Belgien Etwas weiter weg in dieser Umgebung stehen auch noch einige Menhire. Auch anderswo in Belgien finden wir an verschiedenen anderen Orten Steine die als Menhir bekannt sind. Es gibt aber nicht die Sicherheit daß es da immer um echte Menhire geht. Und bei wieder anderen Steinen die man Menhir nennt, wissen wir daß es keine Menhire sind. Zu den echten Menhiren rechnen wir: 'la Pierre de Diable' in Haillot, 'la Pierre qui Tourne' bei Velaine-sur-Sambre, la Pierre Brunehault bei Hollain, le Zeupire in Gozée und La Pierre qui Tourne in Baileux. La Pierre de Diable Dieser Menhir liegt in Haillot in der Provinz Namur. Er wiegt ungefähr 4500 Kilogramm und er besteht genauso wie die Megalithen von Wéris aus einem Konglomerat (Puddingstein). Ursprünglich soll dieser Menhir im zweiten oder dritten Jahrtausend vor Christus aufgerichtet sein. Möglich aus religiösen Gründen ist er während der vergangenen Jahrhunderte umgerissen und begraben. Aber vielleicht genügte das noch nicht: man hat ihn auch noch dämonisiert und dabei wurde es einen Teufelsstein, einen 'Pierre de Diable'. 2007 wurde der Menhir wieder auf seinen ursprünglichen Platz zurückgesetzt. La Pierre qui Tourne (1) Dieser Menhir aus quarzitischem Sandstein steht in der Umgebung von Velaine-sur-Sambre in der Provinz Namur. Er ist ungefähr drei Meter lang (hoch). Ein Teil davon ist aber unter der Erde. Seinen Namen 'La Pierre qui Tourne' (der Stein der sich dreht) dankt er einer Legende die uns erzählt daß er sich bei dem Läuten der Glocken um Mitternacht um seine Achse dreht.
La Pierre Brunehault Dieser Menhir aus Sandstein steht bei Hollain in der Nähe der Stadt Tournai in der Provinz Hennegau. Hollain liegt nicht weit von der französischen Grenze und es gehört zur Gemeinde Brunehault. Der Pierre Brunehault ist der größte Menhir Belgiens. Seine schräg laufende Oberseite ragt 4.20 bis 3.50 Meter über den Boden hinaus. Er ist etwa drei Meter breit. Unter der Oberfläche gibt es noch zwei weitere Meter. Der Pierre Brunehault wiegt fast 25.000 Kilogramm. Le Zeupire Le Zeupire staat in Gozée (gemeente Thuin) in de provincie Le ZeupireLe Zeupire steht in Gozée (Gemeinde Thuin) in der Provinz Hennegau. Dieser Menhir besteht aus Sandstein. Seine Oberseite läuft schräg ab. Dadurch ist er ungefähr drei bis 2½ Meter hoch. Die Breite ist ungefähr zwei Meter und die größte Dicke ist 85 Zentimeter. Früher war dieser Menhir ein Teil einer Gruppe von drei Steinen. 1840 war die Gruppe noch Komplett. La
Pierre qui
Tourne (2) Bei
der Beschreibung der Fundorte ist die Rede von Momentaufnahmen. Es gibt
eine Chance, daß Situationen sich im Laufe der Zeit
ändern,
Straßen einen anderen Namen bekommen und Fundorte anders
aussehen. Text und Fotos: Jan Weertz |
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