Steinmehl als Heilmittel gegen
Krankheiten und andere Unbequemlichkeiten (Teil 2)
Außer
den Kirchen und Kapellen von Teil 1, gab es früher mehrere
Stellen wo Gläubigen geweihte Erde und geweihtes Steinmehl
bekommen konnten die eine besondere Wirkung haben sollten. Eine
Literaturrecherche lernte uns darüber das Folgende.
Orte wo man früher
geweihte und 'heilige' Erde bekommen konnte
Carmelitessenkloster
- Vaals
Vaals liegt im äußersten Südosten der
niederländischen Provinz Limburg. Früher verkauften
die Klosterbrüder des Carmelitessenklosters Steinpulver als
Heilmittel. Leider besteht dieses Kloster nicht mehr.
Heerle
In Heerle (Gemeinde Roosendaal in der niederländischen Provinz
Nordbrabant) konnten die Gläubigen bis in den neunziger Jahren
des vorigen Jahrhunderts geweihten weißen Sand bekommen.
Diesen sogenannten Gertrudissand streuten sie an Stellen wo sie Hinder
von Ratten und Mäusen hatten.
Prinsenbeek
- Onze Lieve Vrouw Tenhemelopnemingkirche
Auch in Prinsenbeek (Gemeinde Breda in der niederländischen
Provinz Nordbrabant) gibt es einen Zusammenhang zwischen der heiligen
Gertrudis und dem besonderen Sand. Diesen 'Mäusesand' konnten
die Gläubigen in der Onze Lieve Vrouw Tenhemelopnemingkirche
bekommen. Mit diesem Sand schützten die Menschen die Ernte vor
Mäusen und Ratten. Die heilige Gertrudis lebte laut der
Legende in Prinsenbeek. Als die Mäuse die Ernte
auffraßen, dann hilf die heilige Gertrudis, die Nagetiere zu
vertreiben. Sankt Gertrudis wird angerufen als Schutzheilige gegen
Ratten und Mäuse.
Woensdrecht
In Woensdrecht (in der niederländischen Provinz Nordbrabant)
wurde Sankt Gertrudis angerufen. Früher konnte man am 17.
Marz, dem Todestag von Sankt Gertrudis, geweihten Sand mit nach Hause
nehmen um Ratten und Mäuse zu vertreiben. Dieser Sand stand in
einem Behälter hinter in der Kirche.
Sint
Gertrudiskirche - Vorst
In Vorst (in der belgischen Provinz Antwerpen) wurde die heilige
Gertrudis nicht nur um Hilfe angerufen wenn man Hinder von Ratten und
Mäusen hatte, aber auch um Wunde an der Nase und an den Lippen
zu genesen und um Ekzem und Hautausschlag loszuwerden. Auch dachte man,
daß die heilige Gertrudis helfen konnte bei
Geisteskrankheiten und wenn der Teufel die Menschen zu
verführen versuchte. Man hoffte auch die Hilfe der heiligen
Gertrudis zu bekommen bei ansteckenden Krankheiten wie der Pest.
Pilgern nahmen vom Friedhof etwas Erde mit nach Hause. Sie
benützten diese Erde als Heilmittel und Schutzmittel gegen
vielerlei Krankheiten und Unheil.
Lembeek
Sankt Veronus oder Sankt Vroon wird angerufen in Lembeek (Gemeinde
Halle in der belgischen Provinz Flämisch-Brabant). Er wurde
bei verschiedenen Krankheiten und Beschwerden wie Kopfschmerzen,
Gehirnhautentzündung und Fieber um Hilfe gebeten.
Früher nahmen die Pilger aus einem Loch unter dem Grab des
Heiligen etwas Erde mit. Diese Erde taten sie in einem Tütchen
das sie in der Nacht unter das Haupt legten um zu genesen.
Später wurde das Loch geschlossen aber die Pilger konnten in
der Kirche noch immer ein Tütchen mit Erde bekommen.
Meldert
Früher sollte in Meldert (Gemeinde Hoegaarden in der
belgischen
Provinz Flämisch-Brabant) ein Dornbusch neben der Sankt
Ermelindiskirche gestanden haben. Laut der Legende hat dieser Dornbusch
angefangen zu wachsen als der Stab des heiligen Ermelindis auslief. An
dieser Stelle nahmen die Bauern etwas Erde mit um sie auf die
Äcker zu streuen.
Zweifellos
gab es neben obengenannten Orten früher noch mehrere Stellen
wo die Menschen geweihte Erde bekommen konnten.
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Text:
Jan Weertz
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