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Klimawandel: 

Die Sahara in Nordafrika war nicht immer eine Wüste

Das Klima ist der Durchschnitt des Wetters gemessen über einen Zeitraum von mindestens dreißig Jahren. Für das Bestimmen des Klimas berücksichtigt man Faktoren wie Temperatur, Niederschlag, Wind, Bewölkung und Luftdruck. Auch extreme Wettersituationen werden berücksichtigt. Wie oft gibt es zum Beispiel eine Hitzewelle oder extremen Niederschlag? Daß wir heutzutage weltweit - also auch in der Niederlande - mit einem Klimawandel zu tun haben, ist jetzt wohl klar. Ein sich änderndes Klima beeinflußt - manchmal weit reichend - die Pflanzen- und Tierwelt. Aber es gibt auch physikalische Folgen. Der Meeresspiegel steigt an und Wetterextremen gibt es öfter und sie werden vehementer. Schon während unseres eigenen Lebens können Wetterbedingungen sich ziemlich ändern. Beim Vergleich meiner Naturtagebücher vom Beginn der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts mit der Situation wie es sie heute gibt, sind große Unterschiede zu sehen. Klimaänderungen hat es schon immer gegeben. Wer sich in die geologische Geschichte der Erde vertieft, wird sehen, daß sich das Klima oft geändert hat. Aber nicht nur vor vielen millionen Jahren gab es Klimaänderungen, auch in der rezenten Geschichte finden wir dieses Phänomen. Einzigartig an der aktuellen Klimaänderung mit ihrer weltweiten Erwärmung der Erde ist wohl, daß der Mensch weitgehend dafür verantwortlich ist.  

Die Folgen einer Klimaänderung und manchmal langfristige Wetterextreme können weitreichend sein. Spuren solcher Ergebnisse in der Vergangenheit finden wir überall auf der Erde zurück. Auf dieser Seite werden wir die Sahara in Nordafrika näher betrachten. Die Sahara beweist uns, daß dasjenige was wir als selbstverständlich betrachten nicht immer so selbstverständlich ist. Die Umstände können schnell ändern. 

Sahara Noord Afrika
Abbildung 1. Die Sahara ist mehr als nur eine Sandwüste. Hier bekommen sie einige Eindrücke der vielen Gesichter dieser Wüste.

Die Sahara in Nordafrika ist die größte Sandwüste auf der Erde. Sie hat eine Oberfläche von mehr als neun Millionen Quadratkilometern. Das ist ungefähr 25 mal so groß wie Deutschland. Obwohl wir die Sahara eine Sandwüste nennen, ist es nicht nur Sand was wir da sehen. So gibt es auch Felsen, Bergen, Hügel und tiefe Schluchten. Nur winzige Teile der Sahara sind grün. Wir können also sagen daß die Sahara eine abwechslungsreiche Landschaft hat (Abbildung 1). Was von dieser abwechslungsreichen Landschaft eine Wüste macht, sind die große Dürre und der niedrige jährliche Niederschlag. Aber das war nicht immer so. Jemals war die Sahara viel grüner und das Tierleben viel umfangreicher. Davon erzählen uns die Felsbilder aus der Steinzeit und die großen Mengen Artefakte wie steinerne Werkzeuge und Waffen die man hier gefunden hat (Abbildung 2). Die Felsbilder finden wir vor allem in den Gebirgen und Höhlen wo sie die Zeit gut überstanden haben. So sehen wir da unter anderem Krokodile, Flusspferde, Nashörner, Giraffen, Löwen, wilde Esel, Antilopen, Gazellen und Elefanten. Daß die Sahara noch nicht so lange her ganz anders aussah als jetzt, hat mit dem Monsun zu tun. Weil dieser Monsun sich in bestimmten Perioden mehr nördlich manifestiert, wird die Sahara weniger trocken. Dieses Phänomen wird durch Zyklen verursacht die bis weit in die Zeit zurückgehen. Sie sorgen dafür, daß Tausende von Jahren von Dürre abgewechselt werden mit Tausende von Jahren von feuchtem Wetter. 

vuistbijlen Noord Afrika
Abbildung 2. In der Sahara werden große Mengen steinerne Werkzeuge und Waffen aus der Steinzeit gefunden. Sie sind Zeugen der Anwesentheit des Menschen als die Sahara ein freundlicheres Klima für Menschen und Tiere hatte. Wir sehen hier Faustkeile (links oben und rechts) und kleinere Werkzeuge wie zum Beispiel Bohrer (links unten). Die Nadel ist drei Zentimeter lang.

Die Letzte dieser Perioden worin es wieder feuchter wurde, hat vor 12.000 Jahren angefangen. Große Teile der Sahara änderten damals in ein Steppengebiet. Vor ungefähr 9000 Jahren haben wir dann mit dem Neolithischen Subpluvial zu tun worin der Niederschlag sich deutlich erhöhte. Die Sahara wurde noch feuchter und grüner und die Bevölkerung wuchs. Auf den höheren Teilen gab es sogar hier und da Wälder. Der Tschadsee im Süden der Sahara hatte damals sogar eine Oberfläche von etwa 300.000 - 400.000 Quadratkilometern und eine Tiefe von etwa 170 Metern. Vor etwa fünfzig Jahren war die Oberfläche nur noch ungefähr 25.000 Quadratkilometer und vor weniger als zwanzig Jahren war sie zu etwa 1500 Quadratkilometer geschrumpft. Die Tiefe ist jetzt nicht viel mehr als zehn Meter. Das Schrumpfen hat nicht nur mit dem Niederschlagsrückgang zu tun, sondern auch mit dem Entziehen von Wasser für Bewässerungszwecke. Außer dem großen Tschadsee gab es in der feuchten Sahara noch mehr große Seen und Flüsse. Das Neolithische Subpluvial war nur von begrenzter Dauer weil es vor ungefähr 6000 Jahren wieder trockener wurde. Die letzten 4000 bis 5000 Jahre haben wir wieder mit einem richtigen Wüstenklima zu tun. Die Bevölkerung verringerte sich am Ende des Neolithischen Subpluvial wieder, weil die Menschen nach besseren Orten umzogen. Auf Dauer blieben nur noch grüne Oasen übrig wo Grundwasser Pflanzenwachstum möglich machte und wo die wenigen Flüsse für Wasser sorgten. Heutzutage lebt der Mensch in Nordafrika vor allem rund um das Mittelmeer.

Romeinen in Noord Afrika
Abbildung 3. Für den Fortschritt der Wüste ist nicht nur das Klima verantwortlich. Die Römer benutzten das Land in ihren Provinzen in Nordafrika intensiv für den Anbau von Getreide. Dadurch entstand Bodenerosion und so konnte die Wüste weiter nordwärts ziehen. Aber auch nach der Römerzeit gingen die Bodenerosion und der Fortschritt der Wüste weiter, unter anderem durch intensive Beweidung. Von der Anwesentheit der Römer zeugen heutzutage noch Bauten wie Tempeln in Sbeitla (links oben und Großaufnahme) und ein Amphitheater/Kolosseum in El Djem (links unten) in Tunesien.

Für diejenigen, die in Wüsten und in der Sahara interessiert sind, sind vielleicht die folgenden Bücher interessant: 

• In den Wüsten dieser Erde aus 1979 von Uwe George; Eine Ausgabe von Hoffmann und Campe Verlag.

Sahara; Wüste lebt aus 2006 ist eine Ausgabe des Hessischen Landesmuseums Darmstadt und des Staatlichen Naturhistorischen Museums Braunschweig. Es enthält Artikeln von verschiedenen Autoren und wurde herausgegeben als ein leicht überarbeiteter Nachdruck des Begleitbuchs zur Ausstellung 'Wüste' im Hessischen Landesmuseum Darmstadt im Jahr 2002 (174 Seiten).

Text und Fotos: Jan Weertz
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