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Fossile Rippelmarken (Wellenrippel und Strömungsrippel)

Fossile Rippelmarken finden wir überall auf der Welt

In Sedimentgesteinen (vor allem Sand und Schluff) finden wir an fielen Orten auf der Welt Rippelmarken. Wer weiß worauf er achten muß, wird sie bei geologischen Touren sicher entdecken. Und dafür ist es oft gar nicht notwendig, einen Steinbruch zu besuchen. In den Ländern um die Niederlanden herum findet man sie häufig in Felsen an Straßen und Wegen entlang. In den meisten Fällen handelt es sich bei diesen Gesteinen um Ablagerungen die entstanden sind in flachem Wasser, oft in Strandnähe, in einem Küstengebiet mit Gezeitenwirkung. Also mit Ebbe und Flut. Um fossile Rippelmarken zu erkennen, ist es gut um Rippelmarken zu betrachten die heute noch an Stränden zu sehen sind. Die Abbildungen 4, 5, 6 und 7 zeigen Beispiele davon. 

fossile Rippelmarken - Wellenrippeln
Abbildung 1. Fossile Wellenrippel in gefalteten Gesteinen aus dem Unterdevon in einem verlassenen Steinbruch bei Großlittgen in der Eifel (Deutschland).

fossile Rippelmarken - Wellenrippeln
Abbildung 2. Fossile Wellenrippel aus dem Unterdevon im Langfigtal in der Nähe von Altenahr in der Eifel in Deutschland.

fossile Rippelmarken - Wellenrippeln
Abbildung 3. Beim Schieferabbau in der „Carrière Heid des Forges “ bei Les Forges in den belgischen Ardennen (links) wurden auch diese Platten mit Rippelmarken (Mitte) freigelegt. Rechts: Platte mit fossilen Wellenrippeln aus dem Unteren Buntsandstein (Trias) in einem Steinbruch im Heeseberg bei Jerxheim am Nordrand des Harzes in Deutschland.

Wie Rippelmarken entstehen

Heutzutage können wir die Bildung von Rippelmarken noch an verschiedenen Küsten beobachten. Rippel entstehen, wenn zwei Substanzen übereinander streichen. Dabei kann es nicht nur gehen um Wasser über Sand, sondern auch um Luft über Sand oder Luft über Wasser. Dadurch entstehen nicht nur Wellen im Sand (Rippel), sondern auch Wellen im Wasser. Die Abbildungen 4, 5, 6 und 7 zeigen Beispiele von solchen Rippeln im Sand.   

golfribbels Rippelmarken
Abbildung 4. Um fossile Wellenrippel zu erkennen, ist es gut, sich die Rippenn anzusehen, die sich heutzutage an Stränden bilden. Hier sehen wir eine Variation am Strand von Sankt Peter-Ording im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein.

golfribbels Rippelmarken
Abbildung 5. Um fossile Wellenrippel zu erkennen, ist es gut, sich die Rippel anzusehen, die sich heutzutage an Stränden bilden. Hier sehen wir eine Variation am Strand von Sankt Peter-Ording im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein.

golfribbels Rippelmarken
Abbildung 6. Um fossile Wellenrippel zu erkennen, ist es gut, sich die Rippel anzusehen, die sich heutzutage an Stränden bilden. Hier sehen wir eine Variation an einem Strand in Zeeuws-Vlaanderen in der Provinz Zeeland in den Niederlanden.

Wellenrippel

In einem Küstengebiet schwappt das Meereswasser (eigentlich wie in einer großen Wanne, die wir hin und her bewegen) gegen die „Seiten“. Diese Seiten könnten wir dann den Strand nennen. Das Wasser fließt über den Strand hinaus um dann langsamer ins Meer zurückzufließen. Die Stelle an der die Wellen im flacheren Wasser im Küstenbereich brechen, ist die Brandung (Abbildung14). Wer schon einmal ohne Stiefel am Strand direkt an der Wasserlinie gestanden hat, weiß, was hier gemeint ist. Immer wieder rückt das Wasser mit der nächsten Brandungswelle vor und breitet sich über den Strand aus. Wenn das Wasser dann wieder zurück ins Meer fließt, steht man mit den Schuhen voller Wasser. Die entstehenden Rippel haben auf beiden Seiten die gleiche Neigung und sind gleich lang. Diese Seiten sind also symmetrisch. Bei Ebbe zieht sich das Meer zurück und gibt immer mehr Teile des Strandes frei. Die symmetrischen Rippel, die wir dann sehen, werden Wellenrippel genannt.

golfribbels Rippelmarken
Abbildung 7. Um fossile Wellenrippel zu erkennen, ist es gut, sich die Rippel anzusehen, die sich heutzutage an Stränden bilden. Hier sehen wir eine Variation am Strand von Cap Blanc Nez im französischen Departement Pas-de-Calais. Das rechte Foto zeigt, wie Objekte am Strand (hier Kalksteinbrocken) das Muster der Wellen beeinflussen können.

fossiele golfribbels Rippelmarken
Abbildung 8. Links: Platte mit fossilen Rippeln in einer Wand der Sint-Catharinakerk in Montfort in der Provinz Limburg in den Niederlanden. Rechts: Platte mit fossilen Wellenrippeln aus Trias-Ablagerungen im Achterhoek in den Niederlanden.

fossiele golfribbels Rippelmarken
Abbildung 9. Fossile Wellenrippel aus dem Unterdevon im Langfigtal in der Nähe von Altenahr in der Eifel in Deutschland. Durch die Gebirgsbildung im Karbon (die sogenannte Variszische Orogenese) kam es zu einer Faltung des Untergrundes. Auch die Gesteine aus dem Devon wurden dabei gefaltet. Dadurch steht die Oberfläche mit den Rippeln nahezu vertikal.

Strömungsrippel

Neben Wellenrippel kennen wir auch Strömungsrippel, aber die sehen wir seltener. Im Wesentlichen sehen sie gleich aus. Strömungsrippel sind jedoch asymmetrisch. An der einen Seite (der Luvseite, wo das Wasser zuerst kommt) haben sie eine lange, sanfte Neigung, während auf der anderen Seite (der Leeseite) die Neigung kürzer und steiler ist. Diese Rippel entstehen, wenn es eine vorherrschende Strömungsrichtung gibt. Das Wasser fließt dann nur in eine Richtung. Solche Strömungswellen findet man häufig in Flußablagerungen. Schließlich fließt das Wasser in einem Fluß nur in eine Richtung. Da man weiß, daß das Flußwasser zuerst die Luvseite erreicht, kann man anhand der fossilen Strömungsrippel erkennen, welche Fließrichtung das Wasser in der weiten Vergangenheit hatte.

fossiele golfribbels Rippelmarken
Abbildung 10. Fossile Wellenrippel im Schiefer aus dem Devon in der Umgebung von Heimbach entlang der L45 im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen.

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Abbildung 11. Die Stufen dieser Treppe an der Kriegsgräberstätte Heimbach im Bundesland Nordrhein-Westfalen besteht aus Steinplatten mit einer Oberfläche aus fossilen Rippeln.

Rippelvariationen

Auf den ersten Blick scheint es klar: es gibt (symmetrische) Wellenrippel und (asymmetrische) Strömungsrippel, die durch Wasser gebildet werden. Allerdings ist der Unterschied nicht immer so deutlich. An der Stelle wo die Wellen brechen, werden die Wellenrippel oft nicht so symmetrisch sein, weil das vorrückende Wasser oft stärker ist als das zurückströmende Wasser. Und manchmal gibt es eine starke Strömung, die im Küstenbereich Strömungsrippel verursachen kann. Außerdem spielt auch der Wind, der an der Küste oft deutlich vorhanden ist, eine Rolle. Als neu entstandene Wellenrippel austrocknen, kann der Wind sie erfassen und ihre Form verändern. Und an völlig ausgetrockneten Strandabschnitten, meist in der Nähe der Dünen, kann der Wind auch völlig selbstständig Rippel bilden. Schließlich bilden sich auch Rippel, wenn Luft über Sand strömt. Solche vom Wind gebildeten Rippel finden wir auch in unseren niederländischen Flugsandgebieten wie den Lange Duinen, dem Kootwijkerzand (Abbildung 12) und dem Hulshorsterzand, weit weg von der Küste. Diese durch den Wind erzeugten Rippel können als Strömungsrippel betrachtet werden.

windribbels Rippelmarken
Abbildung 12. Vom Wind geformten Rippeln im Flugsandgebiet Kootwijkerzand auf der Veluwe in der niederländischen Provinz Gelderland.

fossiele golfribbels Rippelmarken
Abbildung 13. Diese Schieferwand im Brohltal in der Eifel in Deutschland besteht vollständig aus Wellenrippeln.

Zusammenfassung

Zusammenfassend können wir von fossilen Rippeln in Sedimentgesteinen mit ziemlichen Sicherheit Folgendes sagen: Symmetrische Rippel mit einer leicht abgerundeten oder scharfen Oberseite sind in einem Küstengebiet durch das Hin- und Herströmen von Wasser entstanden. Wir nennen es Wellenrippel. Asymmetrische Rippel entstehen durch Wasser das in eine Richtung fließt oder durch den (vorherschenden) Wind aus einer Richtung. Wir nennen sie Strömungsrippel. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, daß mehrere Faktoren zusammenwirken können, die dazu führen daß der ursprüngliche Form der Rippel eine Abweichung aufweist. Die Fotos bei diesem Artikel zeigen, daß viele Variationen möglich sind.

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Abbildung 14. Wellen in der Brandung an einem Strand in der niederländischen Provinz Zeeland.

Um diesen Artikel über Wellenkämme zu schreiben, ist vor allem die folgende Literatur verwendet.

• Sheldon Judson & Marvin E. Kauffman, Physical Geology (8th edition), Prentice Hall, New Jersey (USA), 1990. 

• Das Thema Ribbel auf Wikipedia, Version von 6. November 2023 (niederländische Version).

• Das Thema Rippel auf Wikipedia, Version 6. November 2023 (deutsche Version, etwas umfangreicher als die niederländische).  

• Otto Maull, Handbuch der Geomorphologie (2. Auflage), Verlag Franz Deuticke, Wien 1958. 

Die letzteren Werke sind „Oldies“, aber solche älteren Bücher beschreiben Prozesse oft sehr anschaulich. Solange die relevanten Informationen noch ausreichen, ist die Lektüre oft sehr aufschlußreich.

Text: Jan Weertz
Fotos: Jan und Els Weertz
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