De Belemniet

Home

Onderwerpen

Producten

Excursiepunten

Contact

Links

Sitemap

Eisensandstein

Im nördlichen Teil von Flandern, in Belgien, finden wir oft Eisensandstein. Dieser Sandstein verdankt seine Entstehung den Glauconitsanden. Diese wurden während des Tertiärs (Miozäns) abgelagert als sich im Gebiet ein Meer befand. Nachdem das Meer sich zurückgezogen hatte, verwitterte das Glauconit und das dabei freigekommene Eisen schlug in den tieferen Sandschichten nieder. Dort bewirkte es Sandverkittungen und so entstand Eisensandstein. Eigentlich wirkte das Eisen hier als natürlicher Zement.

Eisensandstein
Abbildung 1. Ein Stück Eisensandstein mit Feuersteinen aus dem französischem Département Nord. Die Nadel ist 3 Zentimeter lang (links). Eisensandstein mit Feuersteinen in der Sint Niklaaskirche in Veurne (Mitte und rechts).

Eisensandstein wurde in mehreren Orten in Steinbrüchen gewonnen um als Baustein zu verwenden. Wir können ihn aber auch am Straßenrand von Wegen und als Brocken auf Äckern finden. Um zu entdecken, wie Eisensandstein aussieht, kann man sich am besten die Kirchen in jenem Gebiet ansehen. Viele wurden nämlich ganz oder teilweise mit diesem Baustein erbaut.

Eisensandstein
Abbildung 2. Eisensandstein in der Sint Audomaruskirche in Beveren (links) und bei der Sint Rictrudiskirche in Woesten (Mitte). Das Kreuz auf dem Eisensandsteinhaufen steht bei der église Saint Pierre in Steenvoorde (rechts).

Beispiele von Bauen mit Eisensandstein finden wir unter anderem im Norden von Belgien:
  • Die Onze-Lieve-Vrouwekirche in Kermt (Provinz Limburg). Insbesondere die Unterseite des Turms wurde mit dem Stein gebaut. In manchen Steinen sieht man eine Knäuel von Wurmspuren, die noch vor der Zeit der Verhärtung des Gesteins entstanden sind.
  • Die Kapelle von Spalbeek (Provinz Limburg). Diese Kapelle war weiß angestrichen. Im Laufe der Zeit ist die Farbe aber größtenteils verschwunden und jetzt kann man den Eisensandstein dadurch gut sehen. In beschränktem Maße hat man Raseneisenerz als Baustein verwendet. Als wir durch das kleine Fenster in der Tür hineinschauten, sahen wir, daß auch der Altar aus Eisensandstein war.
  • Die Sint Gertrudiskirche in Kuringen (Provinz Limburg). Hier wurde ein wenig Raseneisenerz verwendet.
  • Die Sint-Willibrorduskirche von Meldert (Provinz Limburg). 
  • Die Sint Pietersbandenkirche in Beringen (Provinz Limburg).
  • Die Onze-Lieve-Vrouw-geboortekirche in Oostham (Provinz Limburg). Im Turm befinden sich schöne Fischgrätenmuster. Auch hier finden wir versteinerte Wurmspuren. In der Kirche wurde Eisensandstein verwendet.
  • Sint Lambertuskirche in Kwaadmechelen (Provinz Limburg): Eisensandstein in der Unterseite des Turms.
  • Sint Martinuskirche in Tessenderlo (Provinz Limburg). Der Eisensandstein wurde an mehreren Stellen im Gebäude verwendet. An der Außenseite des Chorteils befinden sich Wurmspuren.
  • Die Sint Quintinuskathedrale in Hasselt (Provinz Limburg). Zum Teil wurde Raseneisenerz verwendet.
  • Die Sint Hubertuskirche von Schaffen (Provinz Vlaams-Brabant). Der Turm hat Schichten aus Eisensandstein und Backstein.
  • Die Sint Petrus in de Bandenkirche in Halen (Provinz Limburg). Der Eisensandstein kommt insbesondere im Turm vor. Im Schiff finden wir Schichten.
  • Die Sint Vincentiuskirche in Zolder (Provinz Limburg). Der Eisensandstein befindet sich in der Unterseite des Turms.
  • Die Sint Luciakirche in Engsbergen (Provinz Limburg). An der Außenseite des Chors sieht man Schichten aus Eisensandstein und Backstein.
  • Die Norbertinerabtei in Averbode (Provinz Vlaams Brabant). Der Eisensandstein ist besonders im Torgebäude sehr schön.
  • Die Sint Eustachiuskerk in Zichem (Provinz Vlaams Brabant). Diese Kirche besteht zum größten Teil aus Eisensandstein.
Eisensandstein
Abbildung 3. Eisensandstein bei der Onze-Lievevrouw-geboortekirche in Oostham (links). Der Stein wurde hier im Fischgrätenmuster verwendet (Mitte). In der Onze-Lieve-Vrouwekirche von Kermt gibt es Wurmspuren im Eisensandstein (rechts, das Block etwa in der Mitte des Bildes).

Im Südwesten Belgiens und ein kleines Stückchen über die Grenze, im Nordwesten von Frankreich, wurde örtliche Eisensandstein in Kirchen verwendet. Manchmal gibt es Bausteine, ganz voller abgerundeten kleinen Feuersteine. Kirchen im Westen von Flandern, die ganz oder teilweise mit diesem Eisensandstein gebaut wurden:

  • Die Sint Audomaruskirche in Alveringem.
  • Die Sint Niklaaskirche in Veurne.
  • Die Sint Apolloniakirche in Oeren.
  • Die Onze Lieve Vrouwe Kirche in Houtem.
  • Die Sint Bertinuskirche in Poperinge.
  • Die Sint Victorkirche in Proven.
  • Die Sint Mildredakirche in Izenberge.
  • Die Sint Bavokirche in Watou.
  • Die Sint Audomaruskirche in Beveren.
  • Die Sint Lambertkirche in Hoogstade.
  • Die Sint Martinuskirche in Westvleteren.
  • Die Sint Petrus en Sint Pauluskirche in Elverdinge.
  • Die Sint Pieterkirche in Ieper.
  • Die Sint Rictrudiskirche in Woesten.
Eisensandstein
Abbildung 4. Eisensandstein in der Sint Niklaaskirche von Veurne (links) und in der église Saint Omer in Quaedypre (Mitte). Bei der Sint Hubertuskirche von Schaffen sehen wir Schichten aus Backstein und Eisensandstein (rechts).

Und in Frankreich im Département Nord:

  • Die église Saint Vaast in Hondschoote.
  • Die église Saint Nicolas in Oost-Cappel.
  • Die église Saint Folquin in Esquelbecq.
  • Die église Saint Martin in Wormhout.
  • Die collégiale Notre Dame de la Crypte in Cassel.
  • Die église Saint Pierre in Steenvoorde (mit einem großen Kreuz auf einem Eisensandsteinhaufen).
  • Die église Saint Omer in Quaedypre.

Eisensandstein
Abbildung 5. Eisensandstein in der collégiale Notre Dame de la Crypte in Cassel (links) und bei der église Saint Omer in Quaedypre (rechts).

Text: Jan Weertz
Fotos: Jan und Els Weertz
© De Belemniet