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Vulkanismus im WesterwaldDer Westerwald liegt in
Deutschland östlich des Rheins, nordöstlich von
Koblenz. Die vulkanische Aktivität im Gebiet fand
hauptsächlich in zwei Zeiträumen im Tertiär
statt. Der erste Zeitraum fällt in den Zeitraum
Oberoligozän/Unteres Miozän, vor etwa 24 bis 19
Millionen Jahren. Der zweite Zeitraum fällt im
Oberoligozän/Pliozän, etwa vor 8 bis 5 Millionen
Jahren. Die vulkanischen Produkte bestehen hauptsächlich aus
Basaltlava und Tuffstein, aber wir finden dort auch Trachyt. Die
meisten dieser Vulkangesteine stammen unmittelbar aus dem Erdmantel. Der Vulkanismus im Westerwald war genauso wie im Siebengebirge explosiv von Art. Während der sogenannten plinianischen Eruptionen entstand ein bis 40 meter dickes Paket aus vulkanischen Aschen, die sich später zu Tuffstein verfestigten. Nachher strömte Lava im Gebiet über große Flächen aus und bewirkte so große Basaltablagerungen, die stellenweise 80 meter dick werden konnten. So entstand ein zueinander liegendes Vulkangebiet von über 1000 Quadratmetern. Neben diesem großen Vulkanfeld entstand nordwestlich noch ein kleines Vulkanfeld von etwa 40 Quadratmetern.
Genauso wie im
Siebengebirge danken wir diesen Vulkanismus im Westerwald den
Intraplattenvulkanen. Hierbei stieg eine heiße Mantelplume
bis an die Basis der Erdkruste auf. Diese verursachte ein zunehmendes
Aufschmelzen der Gesteine im oberen Erdmantel, wodurch Hotspot-Magmen
entstanden und mit diesen Magmen konnten die vulkanischen
Aktivitäten an der Oberfläche ausgelöst
werden.
Die Trennung des großen und kleinen Vulkanfeldes wird mit dem
Schieben der Erdkruste über den Hotspot erklärt. Wie überall in den deutschen Vulkangebieten, gibt es im Westerwald besondere vulkanische Relikte. Zum Beispiel der Kranstein, ein Naturdenkmal. Der Kranstein liegt zwischen Wilmenrod und Weltersburg. Als hier Basalt abgebaut wurde, wurde eine Formation von Basaltsäulen in Meilerstellung freigelegt. Diese Besonderheit kann man im ehemaligen Steinbruch noch immer betrachten.
Sehenswert ist auch der Druidenstein bei Kirchen, ein etwa 20 meter hoher Basaltkegel. Die Basaltsäulen stehen, genauso wie beim Kranstein, in Meilerstellung. Im Oligozän drang an dieser Stelle Magma im Untergrund durch. Es kühlte langsam ab, wobei die Basaltsäulen entstanden. Später verschwand das umgebende Gestein durch Erosion und wurde der Basaltkegel so gut wie auspräpariert. Der Druidenstein ist auch ein Naturdenkmal. Text: Jan Weertz |
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